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Bereits
1978 wurde die Band MDK (Mekanik Destrüktiw Komandöh)
von Edgar Domin und Volker Hauptvogel in Westberlin gegründet. Zu
Beginn wechselten die Bandmitglieder mehrmals, dabei waren u.a. Carsten
Brucke (g) und Angelo Plate (key). Das erste reguläre Album erschien
1982 und hieß "Die Kriegserklärung", dazu
schrieb Sounds "In den besten Momenten hatte MDK mächtig
Biß und Power, und das ist für NDW-Verhältnisse selten,
daher lobenswert!".
Es folgten
Tourneen (u.a. durch die USA) und die Studio-EP "Der Tag schlägt
zu", 1984 Zensor. Neuer Gitarrist war in dieser Zeit Georg Keller.
Im gleichen Jahr löste man sich auf - Hacke spielte späte ru.a.
bei Mona Mur, Hauptvogel gründete den Pinguin-Club
in Berlin.
2010 gab
es einige limitierte Neu-Veröffentlichungen von MDK`s Erstlingswerk
"Der Weg zum Frieden" (Rotten Totten Records) und vier
Jahre später das Comeback 2015 mit neuer Mannschaft. Die alten Kämpen
waren teilweise verstorben, so dass Frontmann Hauptvogel mit Friedel Kriete
(dr), Bertram Krumm (sax), Rumme Beck (b) und Gerard Rudschuck (g) einen
Neuanfang startete, als Gast wirkte Kurt Rudschuk an den Tasten mit.
Diskografie:
Singles:
Rohe Gewalt, 1981 Zick Zack
Der Tag schlägt zu, 1982 Zensor
Berlin, 1983 Sixth International
Der Liebe auf der Spur, 1984 Eigenpressung
LPs
Der Weg zum Frieden, 1980 Stechapfel Produktion
Die Kriegserklärung - Live -, 1981 Zick Zack
MDK Berlin 84, 1984 Stechapfel Produktion (als MC)
Manifestation, 2017 Destiny Records (als CD)
Und
hier die offiziellen Bandinfos von Volker Hauptvogel persönlich -
vielen Dank für Deine Unterstützung!
MEKANIK
DESTRÜKTIW KOMANDÖH
MDK
neues Album "manifestation"
Musiker
Friedel Kriete: Schlagzeug
Bertram Krumm: Saxophon
Rumme Beck: Bassgitarre
Volker Hauptvogel: Vocalist
Gerard Rudschuck: Gitarre
Gast: Kurt Rudschuck: Tasteninstrumente
Aufgenommen im Tonstudio Axel Dill, Building-Site, November 2016
Produziert und gemastert von Jon Caffrey @ The Old Winery 2017
Erscheint
bei Destiny Records am 2.6.2017, Record Release Party am
Freitag, 23. Juni 2017 im SO36, Berlin.
1978
wurde MDK von Edgar Domin und Volker Hauptvogel in West-Berlin gegründet.
Ganz im Zeichen der Zeit verstand sich MDK als "Proletarische Band".
MDK spielte sich die Finger wund und wurde 1981 zusammen mit den "Einstürzenden
Neubauten" auf der berühmten "Berliner Krankheit-Tour"
auch bundesweit bekannt. Auf die EPOK I (Der Weg zum Frieden) folgten
in der EPOK II (Kriegserklärung an die Dummheit) weitere diverse
Tonträger, Europaweite Auftritte, Filme und 1983 dann - als erste
Berliner Band seit langem - eine ausgedehnte USA-Tour.
1984 brach die Band auseinander. Nachdem bis auf den Ursaxophonisten alle
Bandmitglieder verstorben waren, erkannte Volker Hauptvogel 2015 die Notwendigkeit,
MDK erneut ins Rampenlicht zu rufen.
EPOK III mußte folgen, die manifestation. Von Anfang an dabei: Gerard
Rudschuck, der schon in frühen Tagen mit seiner Gitarre Impulse gesetzt
hatte. Die Resonanz war gewaltig. Rudschuck und Hauptvogel war klar, das
die Grundidee des MDK, nur als Kollektiv zu einem neuen Klangergebnis
aufsteigen zu können, sich erneut als richtig erweisen sollte. Nach
nur einer Umbesetzung war 2016 mit den o.g. Bandmitgliedern die Besetzung
perfekt.
BAM BAM BAM.
Die Musiker verfügten über das nötige Fachwissen und ausreichend
musikalische Intelligenz, die zeitgenössischen Texte, dargeboten
in Form einer Performance, umzusetzen und Freiheit sowie Dramatik darin
ein hörbares Gesicht zu geben. Alte Weggefährten wurden zur
Umsetzung ins Boot geholt, alte Freundschaften bewährten sich. MDK
entschied sich, nicht in Berlin aufzunehmen. Kriete, Beck, Rudschuck und
Hauptvogel waren ursprünglich an der Nordsee groß geworden
und man wollte Abstand vom gewohntem. Brauchte frischen Wind. In Rudschucks
Wohnort Hamburg, verfügte Axel Dill, Ur-Mitglied von "Abwärts"
nicht nur über Studioerfahrung und technisches Aufnahmeequipment
an Bord. Sein Studio Building-Site bot auch die gewisse, notwendige Athmosphäre,
in der grosses entstehen kann. Jon Caffery, der sich die ersten Sporen
bei "Pink Floyd" verdient hatte, dann bei den "Sex Pistols"
mitmischte und auch bei "Trio" sowie den "Toten Hosen",
transformierte MDKs manifestation in Form eines Konzeptalbums.
Etwas besseres hätte MDK nicht passieren können. So präsentiert
MDK in der EPOK III mit manifestation eine deutsche Band, wie es sie vielleicht
nur alle 30 Jahre einmal gibt.
Wie Hauptvogel grinsend und passend kommentiert: IN THE GREAT TRADITION
OF SHOW-BUSINESS - THE SHOW MUST GO ON !
Dieses wird auf manifestation eingefangen und deutlich. Ein echter Studio-Treffer,
auf dem die Songs in nur fünf Tagen eingespielt wurden. Letztendlich
bleibt zu bemerken, das ein MDK-Live-Konzert immer ein Ereignis ist! Es
besteht aus purer und positiver Energie. Immer gut für eine Explosion.
Und wenn es die der Stille ist.
COME-LISTEN-FEEL.
Um es einmal auf Englisch zu sagen.
WAS ist
das, MDK?
Machen die Musik laut? Machen die Musik leise? Musik? Theater?
MDK, MEKANIK DESTRÜKTIW KOMANDÖH ist ein Phänomen, das
sich in einer ANARCHOSYNDIKALISTISCHEN MUSIKALISCHEN MANIFESTATION präsentiert.
Locker
aus der Hand geschüttelter Punk, der keiner ist, niemals war und
auch nicht werden wird. legt alle Sinne frei.
MDK bedeutet: Spaß und Spielfreude.
WER ist
MDK ? Wir alle, Du und ich!
MDK bringen das Spektrum von ungefähr 160 Jahren Bühnen- und
Lebenserfahrung knallhart auf die Bretter. Ob MDK dieses mal zur Massenbewegung
wird? Sei dabei!
Musst Du Kennenlernen. Auf jeden Fall.
WO und
WANN spielen MDK ?
MDK, bald auch in Deiner Stadt, Deinem Land. Machen Die Krach!
Wie gehabt. Maßstab der Kontinuität. Seit 1978. Mindestens.
LINER-NOTES:
Ich habe MDK das erste mal so um die 1980er Jahre gesehen, es war außergewöhnlich.
Eigentlich jeder Gig von denen. MDK haben immer Emotionen, Explosionen
ausgelöst. Warum, das weiss ich auch nicht mehr. Das war aber so.
Mit "manifestation", der ersten Veröffentlichung seit 1982
ist es genau so. MDK klingt auch 2017 intensiv wie kaum eine andere Band.
So etwas habe ich lange nicht mehr gehört. Es ist absolut Zeitgenössisch.
Die Kapelle spielt großartig und treibt voran, bleibt stehen, marschiert.
Volker Hauptvogel ist der Ernst Busch dieses Jahrtausends. Genial.
Produzent Jon Caffery hat alles im Griff und ist mit MDK zu einer Einheit
geworden. Großartig!
Thomas Voburka, Wien,2017
MARC
REEDER:
Ich war immer Fan von MDK. Alle waren Fans. Die waren so unglaublich Deutsch.
Also nicht wie Adolf, oder Rammstein. Mehr wie Can und Amon Düül.
Aber immer modern. Und fucking Psychedelisch. Wirklich ein Super-Album!
FAZ,
13.5.2016, Wolfgang Schneider
. . . das lässt aufhorchen. Das ist fast schon Punkjazz.......
INTRO
7/8/16, Frank Willmann,
,,ich habe MDK 1984 einmal im Kreuzberger Blockschock gesehen. Hauptvogelsang
vom "Tier in ihm, das erwacht". Ich war sofort Fan.
Wolfgang
Müller, (Tödliche Doris) 12.3.2016 in der "Jungen Welt"
MDK sah ich erstmals live 1981, im SO 36. Für mich war das so etwas
wie die zeitgenössische Antwort auf die Politrockband Ton Steine
Scherben, die damals noch existierten, sich aber schon lange von Westberlin
in die nordfriesische Provinz zurückgezogen hatten. Für mich
war das Musikkollektiv MDK die erste Westberliner Punkband. Einerseits
bezogen sie in der damaligen politisch aufgeladenen Atmosphäre klar
Position für Hausbesetzer und Anarchisten, andererseits misstrauten
sie manchen linken Parolen als hohlen Phrasen, die sie dann kunstvoll
in ihrer Show verarbeiteten. "Für uns waren Ironie und Humor
ein ganz wichtiger Teil des politischen Engagements", sagt Volker
Hauptvogel, er hat die Band mit Edgar Domin gegründet und gerade
beim Martin Schmitz Verlag das Buch "fleischers blues" veröffentlicht.
TIP 3/2016
Jacek Slaski und Lutz Göllner
Tip:
In den 1980er-Jahren ging es dann los mit Leuten wie Wolfgang Müller
und Blixa Bargeld. Eine neue Künstlergeneration entstand. Konnten
Sie mit dem Begriff "Geniale Dilettanten" etwas anfangen?
Volker Hauptvogel:
Als geniale Dilettanten fühlten wir uns ja alle. Bei dem Festival
der "Genialen Dilettanten" im Tempodrom war MDK zwar nicht eingeladen,
aber wir haben vorher da gespielt und auch später noch, 1982 bei
der "Herbstoffensive" oder bei "Black and White Unite".
Wir waren eher die Politfraktion und die, die waren eher die Musiker.
Alles zwar mehr oder weniger dilettantisch, aber genial.
Tip:
MDK waren eine klassische Polit-Punkband, oder aus welcher Idee heraus
habt Ihr die Band gegründet?
Volker Hauptvogel:
Die Initialzündung war der Punk. Wir haben die "Sex Pistols"
im Radio gehört und dachten uns, wie geil ist das denn? Das wollen
wir auch! Wir haben dann auch überall gespielt, bei Demos, Solidaritätsveranstaltungen,
im sozialistischen Schüler- und Jugendzentrum und in fast allen besetzten
Häusern. Neulich habe ich aber erfahren, dass wir eigentlich keine
Punkband waren. In einem Beitrag des französischen Fernsehens aus
dem Jahr 1981 wurden wir als Hardrock Band bezeichnet. Heute würde
man Hardrock auch wieder anders verstehen. Tatsächlich haben wir
damals auch gar keinen Punk gemacht, sondern Theater gespielt mit Musikunterlegung.
Wir waren schnell, laut und gut. Na ja, vielleicht gar nicht mal so gut,
aber sehr überzeugend.
Tip:
Kurzzeitig hattet Ihr einen sehr jungen Mitspieler, der 13-jährige
Alexander Hacke war dabei. Später wurde er mit den Einstürzenden
Neubauten berühmt, angefangen hat er aber bei MDK. Wie kam es dazu?
Volker Hauptvogel:
Edgar und ich waren auf einem Konzert im Märkischen Viertel, weil
wir mal schauen wollten, was die Jugend da so macht. Und da hat Alexander
Hacke mit seiner Schülerband "Blässe" gespielt. "Roll
Over Beethoven" und so'n Zeug. Da dachten wir, den Mann brauchen
wir. Der hat dann bei uns mal Gitarre gespielt und mal Schlagzeug, aber
er war ja zehn Jahre jünger als wir, das war das Problem. Seine Eltern
haben ihn meistens von den Proben abgeholt. Unser erstes Konzert mit ihm
war dann der "Anarchistenball" in der Ratiborstraße. Später
waren wir mit "Sprung aus den Wolken" und den "Neubauten"
auf der ersten "Zickzack"-Tour unterwegs in ganz Deutschland.
Das hatte damals Alfred Hilsberg organisiert. Hacke hatte da aber auch
schon bei anderen Bands mitgespielt. Das war damals so, dass man öfters
einfach mal getauscht hat. Das war irgendwie ganz kreativ.
TAZ 2.8.2009
von Andreas Hartmann
Das Mekanik Destrüktiv Komandöh war vielleicht eine der radikalsten
Bands der damaligen Zeit, anarchistisch, politisch, agitatorisch. Sie
spielten auf Demos, waren Teil der Berliner Hausbesetzerszene, die ideologische
Nähe zum Agit-Prop der Ton, Steine, Scherben ist unverkennbar. Hauptvogel
veröffentlichte 1983 ein hübsches Buch mit dem Titel "Die
Verweigerer - Politik wird Musik, das Mekanik Destrüktiv Komandöh
im politischen Taumel Berlins. "Was so eine Punkband aus dem Mauerstadt-Berlin
mit dem bombastischen Brimborium bei Magma anfangen konnte, wo doch Punk
alles ablehnte, was auch nur entfernt an Pink Floyd erinnerte, das leuchtet
erst einmal nicht ein - dann aber umso mehr. Punk forderte eine andere
Sprache. Wenn man dann noch die Grundthese des englischen Musikjournalisten
Simon Reynolds aus seinem Buch "Rip it Up And Start Again" ernst
nimmt, nämlich dass sofort auf den Urknall von Punk und dessen Bilderstürmer-Primitivismus
sich der Möglichkeitsraum Postpunk eröffnete und damit das erneute
Erarbeiten musikalischer Komplexität, wirkt die Bezugnahme einer
innovativen Band wie MDK auf Magma fast schon logisch. MDK waren anarchistisch,
politisch, agitatorisch - eine der radikalsten Bands der frühen 80er.
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