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Hans-A-Plast gründeten
sich 1978. Ihren ersten Auftritt hatte die Band im November 1978 auf dem
1. No Fun Festival, dem rund 200 Leute beiwohnten. Das Festival wurde
damals sogar auf Tonband mitgeschnitten, aufgrund der bescheidenen Tonqualität
aber nie veröffentlicht. Im Winter stieß die Sängerin
Annette Benjamin zur Gruppe und schon im Januar 1979 traten Hans-A-Plast
in der Hamburger Markthalle auf dem "Into the Future" Festival
auf. Im Juni 1979 waren sie nochmals in Hamburg zu Gast, diesmal lautete
das Festivalmotto "In die Zukunft".
Ein Zusammenschnitt mit einem Hans-A-Plast Titel wurde 1980 auf
Konnekschen Rec. veröffentlicht. Dennoch, Auftrittsmöglichkeiten
waren rar und trotzdem konnte auf Initiative von Hans-a-Plast im
selbstverwalteten Hannoveraner Freizeitzentrum "Pavillion" ein weiteres
Festival auf die Beine gestellt werden. Das Motto des Festivals: "Die
Zukunft hat keinen Namen". Das Festival fand am 15.09.79 statt. Neben
Hans-a-plast spielten noch Rotzkotz, Kaltwetterfront
sowie eine Reggae-Band. Zeitgleich begannen die Aufnahmen zum 1. Hans-a-plast-Album.
Das Geld dazu wurde geliehen und innerhalb 4 Tagen war die LP im Kasten.
Musikalisch war das Album noch stark an britische Vorbilder wie den X-Ray
Spex angelehnt, die Texte waren jedoch in Deutsch und wohl das provokativste
was die hiesige Musikszene zu bieten hatte. Man höre sich nur mal
Titel wie "Ich bin hungrig", "Rank Xerox", "Monopoly" oder "Hau
ab, du stinkst" an. Das Album erschien im Oktober 1979 auf dem "Lava"-Label.
1000 Einheiten hätten verkauft werden müssen, um die Kosten
zu decken, 10000 mal verkaufte sich das Album bis Jahresende. Die Leser
des Musikmagazins "Sounds" kürten Hans-a-plast zur Newcomer-Band
des Jahres, die Redakteure des selbigen Magazins zählten das Album
zu den 15 (international!!!) wichtigsten LPs der 70er Jahre.
Soviel Ehrung rief natürlich die Plattenindustrie auf den Plan, die
Hans-a-plast gerne unter Vertrag genommen hätten. Stattdessen
gründeten Jens und Klaus-Michael zusammen mit dem Musikjournalisten
Hollow Skai Anfang 1980 das NO FUN-Label. Zudem wurde das 2. No
Fun-Festival organisiert welches 2 Tage dauern sollte und mit 10 Bands
stattfinden sollte. Das Festival fand am 07. und 08. März 1980 statt
und wurde von insgesamt 2000 Leuten besucht. 3 Bands allerdings (Kondensators,
Blitzkrieg, und die Fucks) sagten jedoch 2 Wochen vor dem Festivalbeginn
ab. Auf einmal hatten sie keine Lust mehr mit "Kommerzbands"
wie Hans-a-plast oder den ebenfalls nicht mehr unbekannten Rotzkotz
zu spielen... die kleinen Erfolge schafften eben nicht nur Freunde.
Ein Livemitschnitt des Festivals wurde im Mai 1980 unter dem Namen "Hannover
Fun" auf NO FUN Records veröffentlicht (die erste Veröffentlichung
des Labels überhaupt). Auch das Hans-a-plast-Debut wurde nochmal
neu auf NO FUN aufgelegt. Die Live-Aktivitäten wurden 1980 noch verstärkt,
der WDR "Rockpalast" zeichnete sogar ein Konzert fürs Fernsehen
auf. Im November 1980 nahmen sie ihr 2. Album auf welches im Dezember
veröffentlicht wurde (wie das Debut ebenfalls ohne Titel). Der "Sounds"
urteilte über die Platte: "...ein schwieriges, abwechslungsreiches
Album mit dem auseinandersetzen sich lohnt. Viele der Texte enthalten
Tiefen und Anspielungen, die sich erst bei häufigerem Hören
auftun ... ein ausgeklügeltes, ausgefeiltes Album..."
In der Tat betrat die Band in Titeln wie "Humphrey Bogart",
"Tuaregs", "Eidexe kriech" oder "Monoton"
schrägere Pfade, aber auch straighte Nummern im Stile der 1. LP fehlten
nicht. Bis Juni tourten Hans-a-plast (u. a. mit Der
moderne Man) weiter unermüdlich durch Deutschland, sie traten
bei den Münchener Rocktagen und sogar im stockkonservativen Bayrischen
Fernsehen auf. Auch im Ausland wurde man auf die Band aufmerksam. Ein
australischer Musiksender spielte gar eine ganze Seite des 2. Albums.
Der Band selbst wurde der Rummel allerdings zuviel. Im August erschien
noch eine (für ihre Verhältnisse eher schlappe) Single namens
"Sex Sex Sex" danach legte die Band eine Pause ein. Erst
im Herbst 1982 begannen sie wieder ein neues Album aufzunehmen. Im Februar
wurde es unter dem Titel "Ausradiert" veröffentlicht.
Die Songs klangen diesmal wesentlich poppiger (wenn auch immer noch stark
gitarrenorientiert) und "zeitgemäßer", der Einsatz
von Synthisizer kam aber weiterhin nicht in Frage, textlich wurde ebenfalls
nicht auf Schmusekurs gegangen, auch wenn die Platte wurde fleißig
promotet wurde. Ein Song des Albums ("Monstertanz") wurde
sogar in der Musiksendung "Formel Eins" vorgestellt. Die Zeichen
der Zeit hatten sich aber wie bei so vielen NDW-Bands
gegen die Band gestellt. Das Album verkaufte sich bis zum Niedergang des
NO FUN-Labels im Herbst 1983 "nur" noch 10.000 mal (die ersten
beiden LPs verkauften sich bis 1983 zusammengenommen 120.000 mal) und
auch die Besucherzahlen der Tournee im April und Mai 1983 blieben hinter
den Erwartungen zurück.
DISKOGRAFIE:
Singles:
Sex Sex Sex/Lemminge Punks - Single (No Fun/1981)
LPs:
Hans-a-plast . LP (Lava/1979) und (No Fun/1980)
Hans-a-plast 2 - LP(No Fun/1980)
Sex Sex Sex/Lemminge Punks - Single (No Fun/1981)
Ausradiert - LP (No Fun/1983)
Best of - CD (Indigo/1988)
Samplerbeträge:
In die Zukunft - LP (Konnekschen/1980) "Es brennt"(live)
Rock in Deutschland Vol. 1 - LP (Teldec/1980) "Lederhosentyp"
Hannover Fun - LP (No Fun/1980) "Amerikaner"(live)
Neues Deutschland - (GeeBeeDee/1981) "Spielfilm"
Rock in Deutschland Vol. 3 - 2 LP (Teldec/1982) "Ich zünd' mich
an"
Zu Gast bei No Fun - (No Fun/1983) "Schwarz und weiss"
Jung kaputt spart Altersheime - CD (Nasty Vinyl/1994) "Rock´n´Roll
Freitag", "Lemminge Punks"
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