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Stanislaw
Lem, polnischer Autor phantastischer Geschichten ("Sterntagebücher",
"Solaris") stand mit dem Titel seines 1974 veröffentlichten Buches
"Der futurologische Kongreß" Pate bei der Namengebung der Berliner
Formation. Im Frühjahr 1981 vom Trio Heyder-Wastel-Tröndle als
Projekt ins Leben gerufen, war es erklärtes Ziel der Stammbesetzung,
mit immer wechselnden Gastmusikern an einer zukunftsorientierten Popmusik
zu arbeiten, die zunächst hauptsächlich elektronisch (Keyboards,
Sythesizer, Sequenzer) umgesetzt wurde. Die erste Plattenveröffentlichung,
eine selbstproduzierte und vertriebene Maxi-Single (Auflage 1.000 Stück),
präsentierte unter dem Titel "Posthum" Bearbeitungen von Songs
toter Popstars: Marc Bolans (T. Rex) "Hot Love", John Lennons "Give
Peace A Chance" und Bob Marleys "No Woman, No Cry". Neben dem
Stamm wirkten bei den Aufnahmen Eberhard Bingel und die Sängerin
Miko mit. Aus der Beteiligung an einem Senatswettbewerb ging der 1.
Futurologische Congress als Sieger hervor. Daraus resultierte eine
auf Senatskosten produzierte Single mit zwei Titeln, die allerdings weniger
Beachtung fand.
Zum ersten Fernsehauftritt kam die Gruppe in den SFB-Rocknews, die ein
Konzert des 1. FC im Quartier Latin aufzeichneten. Ende 1981 gingen
Uwe Heyder und Jens Tröndle ins Studio, um mit den Aufnahmen für
das erste Album zu beginnen. Zuvor hatten die Musiker einen Plattenvertrag
bei Teldec unterschrieben. Nachdem das Duo im Januar und Februar 1982
bereits alle Playbacks im Alleingang eingespielt hatte, kamen die Sängerinnen
Marion Deussing, alias Marion Deu Ssing und Petra Mikolajczak alias Miko
Lai Czak zum Kern. Insgesamt 12 Musiker waren schließlich am Entstehen
von "Schützt die Verliebten" beteiligt, darunter auch Rainer
Konstantin (Prima Klima) und Hansi Behrend (Ideal).
Im April '82 erschien das Album. SOUNDS schrieb: "Der 1. FC hat eine
Platte gemacht, die aus dem grauen / grauideologischen Berliner Sumpf
ganz weit herausragt. Sie offenbart Niveau, sie offenbart außerdem
etwas, was den Berlinern zum größten Teil völlig abging,
nämlich Spaß, musikalischen Spaß. Das ist alles in Ordnung,
weil pfiffig und originell." Während einer Tournee durch Deutschland
im Sommer '82 stellte der 1. Futurologische Congress in Großstädten
wie München, Hamburg und Frankfurt die LP vor. Im Zuge eines 'Kulturaustausches'
mit Gruppen aus dem Ausland, gastierte der 1. FC auch in Amsterdam
und Stockholm.
Eine breite Öffentlichkeit fand die damals 13köpfige Formation
bei der SFB-Rocknacht am 7.8.1982 von der Berliner Waldbühne (mit
Morgenrot und den Neonbabies),
die von den 3. Fernsehprogrammen ausgestrahlt wurde. Danach arbeitete
die Kerngruppe nur sporadisch im eigenen kleinen 8-Spur-Tonstudio. Querelen
mit dem Manager, gleichzeitig auch Chef des Wagner Tonträger-Labels,
hemmten die Arbeit des Projektes in jenen Tagen. "Wer spricht ?"
sah den 1. FC als Quintett mit Tröndle, Heyder, Weidemann, Klein
und Hanno Rinne (Gitarre, Keyboards, Percussion) plus neun Studiogästen,
darunter Abwärts' F.M. Einheit. "Der
1. FC macht eine stark an britischen Vorbildern orientierte, leichte,
beschwingte Popmusik, die sich all die Produktionstricks leistet, die
im letzten Jahr populär wurden", urteilte der MUSIK EXPRESS.
"Man ist sichtlich um Internationalität und Souveränität
und Leichtigkeit bemüht und hat sich fast alle Raffinessen, zu denen
anspruchsvoller, Sythi-orientierter Pop der Heaven 17-Schule fähig
ist, angeeignet". Im Gegensatz zu den rein elektronischen Anfangstagen
hatte der 1. FC mittlerweile -auf allerdings sehr individuelle
Weise- Funk- und Souladaption ins Konzept eingebracht. Ohne Rinne, dafür
mit dem Ur-Mitglied Johann Sebastian Wastel, Elektronik, Gesang (13.5.1955)
beschlossen Heyder, Tröndle, Weidemann und Klein im Herbst eine konsequentere
und konkretere Livearbeit für die Zukunft. Im November absolvierte
der 1. FC eine erste, 11tägige Deutschlandtournee durch die
wichtigsten Clubs.
(aus Rock in Deutschland, mit freundlicher Genehmigung von Taurus Press)
DISKOGRAFIE
Singles
Posthum, 1981
Heimatlied, 1981
Rote Autos, 1982
In die Ferne, 1983
LPs:
Schützt die Verliebten, 1982
Wer spricht, 1983
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