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Thema: Musiker in eigener Sache: Quote für deutschen Pop? (Gelesen 1077 mal) |
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DasSCHWEIN
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Musiker in eigener Sache: Quote für deutschen Pop?
« am: 09/29/04 um 23:59:31 » |
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Eine Information an alle! Heute, am 29. September 2004, fand im Deutschen Bundestag eine Anhörung statt, bei der ein Bündnis von inzwischen mehr als 600 Musikern aus den deutschsprachigen Ländern, die "Musiker in eigener Sache", ihre Forderung zum Ausdruck brachten, daß die Radiosender in den deutschsprachigen Ländern künftig mehr deutschsprachige Musik spielen sollten. Konkret fordert dieses Bündnis eine Quote von 50%. Das Bündnis beklagt, daß von den Radiosendern in Deutschland nur etwa 1,5 % deutschsprachige Musik gespielt werden würde, während die Anteile deutschsprachiger Musik an den wirklich verkauften CDs in Deutschland deutlich höher lägen (bei Single-CDs angeblich rund 50%), was soviel bedeutet wie, daß die Hörer durchaus ein hohes Interesse an deutschsprachiger Musik haben - das nur in den Radiosendern extrem unterrepräsentiert ist. Dieser Skandal würde bewirken, daß die deutsche Musikszene bei weitem nicht die Verkaufszahlen erzielen würde, die sie sonst erreichen würde, und daß die deutsche Musikkultur durch diese Praxis massiv behindert und blockiert bliebe. Das Bündnis fordert die Politik nun dazu auf, die Radiosender zu einer Quote von deutscher Musik zu verpflichten, wie es sie bereits seit mehreren Jahren ähnlich in Frankreich (40%), in der Schweiz und in anderen Ländern gäbe. Zu den Unterzeichnern gehört praktisch alles, was in der deutschen Pop- und Rockmusik Rang und Namen hat, so aus dem Rock z.B. Udo Lindenberg, Peter Maffay, Heinz-Rudolf Kunze, Klaus Lage, Wolf Maahn, Ulla Meinecke, Achim Reichel u.v. a. Aus anderen Sparten unterschrieben bislang u.a. auch die Liedermacher Reinhard Mey und Steffan Waggershausen, die Bands "Rosenstolz", "Rammstein", "Pur", Smuda von den "Fantastischen Vier", Frank Zander, auch Manfred Krug (der neben seinem Beruf als Schauspieler auch ein sehr anerkannter Jazzinterpret ist), die Ostberliner Band "City", u.v.a. AUS DER NEUEN DEUTSCHEN WELLE unterschrieben bislang u.a. Annette und Inga Humpe, Joachim Witt, Peter Schilling, Wolfgang Niedecken, Ina Deter und Purple Schulz; Jim Rakete (einst Produzent von "Spliff" und Nena) ist einer der Initiatoren des Aufrufs. Die Forderung der "Musiker in eigener Sache" wird von mehreren Abgeordneten des Bundestags aus allen Fraktionen ausdrücklich unterstützt, so u.a. von Antje Vollmer. Allerdings hat Wirtschaftsminister Clement bereits erklärt, er halte nicht viel davon, Radiosendern Quoten für deutsche Musik vorzuschreiben. Vertreter mehrerer Radiosender behaupten, die von ihnen vorgenommene Auswahl von Songs richte sich doch nur nach den Hörerwünschen, und der Vertreter der Musikindustrie sehen angesichts des heute wieder immer stärkeren Anteils von deutschsprachiger Musik an den insgesamt verkauften Titeln keinen Handlungsbedarf. Wie der Bundestag also nach der heutigen Anhörung entscheiden wird, ist offen. Quotenregelungen mögen nicht jedermanns Sache sein; an sich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, daß die Radiosender von sich aus, also ohne politischen Druck, einen üppigen Anteil von deutschsprachiger Musik für ihr deutschsprachiges Publikum spielen. Dies ist allerdings nicht der Fall. Wenn das Bündnis auch wenig Aussicht darauf haben dürfte, tatsächlich eine entsprechende Quote in Deutschland zu erwirken, so würde ich persönlich ihm jedoch sehr wünschen, daß mit seiner Initiative die Öffentlichkeit, und auch die Radiosender, ein wenig dafür sensibilisiert werden, daß offenbar bislang irgend etwas verkehrt läuft, mit der bisherigen Auswahl von Songs durch die Radiosender in diesem Land. Und daß sich das ruhig einmal ändern sollte. Link zur Initiative (mit einer Auswahl aller bisherigen Unterzeichner): http://www.the-berliner.com/musiker_in_eigener_sache/ Grüße, Dirk Volker alias DasSchwein
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Idaho
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Re: Musiker in eigener Sache: Quote für deutschen
« Antworten #1 am: 09/30/04 um 11:06:32 » |
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Interessantes, aber kein neues Thema. Die letzte Diskussion über eine festgeschriebene Quote deutscher Lieder im Radio kam glaub ich das letzte mal vor ca. 2 Jahren auf. s. auch unsere Diskussion zum Thema http://www.ichwillspass.de/cgi-bin/diskussion/YaBB.pl?board=news;action= display;num=1029532479;start= Seitdem hat sich m.E. wenig verändert, die deutschsprachigen Hits von den bekannten Künstlern (Rammstein, 2raumwohnung) werden im Radio in der Regel genauso oft gespielt wie die internationalen Hits. Als "noch nicht so bekannter Act ohne große Plattenfirma im Rücken" hat man es aber nachwievor sehr schwer Airplay zu bekommen. Ausnahmen wie "Wir sind Helden", die es trotzdem geschafft haben, bestätigen eher die Regel.
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Michael
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Re: Musiker in eigener Sache: Quote für deutschen
« Antworten #2 am: 10/01/04 um 19:09:43 » |
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Kurz und schmerzlos: Ohne Quote wird sich in Deutschland nichts ändern. Es müssen ja nicht gleich 40 Prozent sein...
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Manuel
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Re: Musiker in eigener Sache: Quote für deutschen
« Antworten #3 am: 10/02/04 um 10:09:03 » |
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Ohne mehr musikalisches Niveau in der Radiolandschaft wird sich nichts ändern, und die hat erstmal nichts mit der Sprache zu tun. Eine "Deutschquote" führt nur dazu, daß die wenigen ohnehin schon gespielten deutschen Acts halt noch öfters gespielt werden. Mehr Musik abseits der Charts und des Pop-Mainstreams wäre wünschenswerter. Zumindest die öffentlich-rechtlichen Stationen sollten mehr Vielfalt walten lassen und nicht auf die Quoten schielen.
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DasSCHWEIN
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Re: Musiker in eigener Sache: Quote für deutschen
« Antworten #4 am: 10/02/04 um 10:38:07 » |
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Gestern brachte das ZDF-Kulturjournal "aspekte" einen - leider sehr, sehr tendenziösen - Beitrag zur Debatte um die von den "Musikern in eigener Sache" geforderte Quotenregelung für deutschsprachige Musik in den Radios. In dem Bericht wurden sämtliche Forderungen von dem Bündnis als vollkommen überzogen dargestellt, da z.Zt. von einer Unterrepräsentierung deutschsprachiger Titel in den Top Ten überhaupt keine Rede sein könne. (Was das Bündnis allerdings auch nie so behauptet hat: ihm geht es darum, daß diese erfolgreichen Titel künftig auch etwas öfter gespielt werden, als nur mit dem mickrigen Anteil von anderthalb Prozent). Eine Vertreterin der Radiosender durfte sagen, diese neue "Deutschtümelei" würde ihr schreckliche Angst machen: "Wehret den Anfängen, kann ich nur sagen!". Und zum Schluß wurde auch noch gefragt, ob wir denn wirklich Lust dazu hätten, künftig noch mehr von der deutschen Schlagerscheiße in unseren Radios hören zu müssen, als jetzt schon. (Dazu spielte man sinnigerweise den Schlager "Wahnsinn, Du bringst mich direkt in die Hölle"). Wie ich schon sagte, ein ziemlich tendenziöser Bericht; "aspekte", die beste aller schlechten deutschen Kultursendungen, hat leider immer öfter solche Aussetzer. Interessant vielleicht noch (für NDW-Fans): In dem Bericht wurde der Sänger von "Fehlfarben" (und jetzt "Family5"), Peter Hein, sehr lobend erwähnt: dieser habe kürzlich den ersten "Anti-Quoten-Song" aufgenommen, und zwar ein Stück mit dem schönen Titel "Quotenmucker". Für meine Ohren klingt dieser Song allerdings weniger nach einem Protest gegen die Quote, als nach einem Protest gegen die Art und Weise, wie Vater Staat in diesem Land mit seinem musikalischen Nachwuchs umgeht; die einzelnen Verse sind jedenfalls zumindest sehr interpretierbar. Ein Auszug: "Läuft doch wie geschmiert für Quotenmucker. Schlappe 40 Prozent liegen voll im Trend. Senat, Senat, damit macht man Staat. Hat auch Probenraumkohle gespart. Von Dieter wird nur noch abserviert, wer nicht zur Partei gehört. Läuft doch wie geschmiert für Quotenmucker." In dem Beitrag äußert Hein die Meinung, an sich sei es absurd, wenn sich Rockmusiker darüber beschweren würden, wenn sie vom Establishment geschnitten würden, denn wer sich für eine Karriere als Musiker entscheide, der habe damit doch sowieso bereits längst dafür unterschrieben, "nicht dazugehören zu wollen". Auch dieses Statement klingt allerdings - für mich - eher nicht danach, als sei Hein der Meinung, daß Rockmusiker sich in diesem Land mehr oder weniger automatisch von der Industrie verarschen lassen müßten, sei völlig okay. Mein Eindruck: da hat ein Journalist mit einem untrüglichen Gespür dafür, was aus dieser Forderung werden wird - nämlich vermutlich garnichts - allzu flink die Meinungen seiner Interview-Partner seiner eigenen Meinung angepaßt. Übrigens: Wie ich inzwischen vermute, hat auch das Bündnis vermutlich nie im Ernst daran geglaubt, mit dieser Forderung durchzukommen. Man wollte wohl einfach nur öffentliche Aufmerksamkeit auf ein Problem lenken, und auf diesem Weg dafür sorgen, daß Radios in diesem Land von sich aus, ohne politisch durchgesetzte Quoten, wieder mehr deutschsprachigen Rock & Pop spielen, als bisher. Das Bündnis repräsentiert also vermutlich überhaupt keine wirkliche Forderung nach irgendeiner Quote (schon gar nicht 50%), sondern wahrscheinlich nur eine ziemlich clever lancierte kleine Demonstration. Und in sofern drücke ich ihm alle Daumen - daß diese Kalkulation aufgeht, und zwar am besten ganz ohne Quote. Aber daß dies tatsächlich die wahre Strategie dieses wackeren Vereins sein könnte, das ist, wie gesagt, nur eine Vermutung von mir, die ich natürlich nicht belegen kann. Aber der Verdacht drängt sich doch auf, nicht? Link zu einer Textausgabe des aspekte-Beitrags: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/17/0,1872,2198097,00.html Grüße, Dirk Volker alias DasSCHWEIN
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Hansi Hochmut
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Na malas te ze linma, pro kope pro ka sinca. NA JETE TO PRO PO?
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DasSCHWEIN
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Re: Musiker in eigener Sache: Quote für deutschen
« Antworten #6 am: 01/01/05 um 11:03:58 » |
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WICHTIGE INFORMATION AN ALLE! WIE ICH ERST EBEN ERFAHRE, IST DAS BÜNDNIS DER "MUSIKER IN EIGENER SACHE" TATSÄCHLICH MIT SEINER FORDERUNG DURCHGEKOMMEN: DER BUNDESTAG BESCHLOSS TATSÄCHLICH MIT GROSSER MEHRHEIT, DIE RADIOSENDER ZU EINER SELBSTVERPFLICHTUNG VON 35% DEUTSCHSPRACHIGER BZW. IN DEUTSCHLAND PRODUZIERTER MUSIK AUFZUFORDERN! Das wurde in einer Presseerklärung des Bündnisses bereits am 17. Dezember bekannt gegeben. Die Regelung sieht desweiteren vor, daß die Hälfte der zu spielenden Songs von Nachwuchskünstlern stammen soll: auf diese Weise will man verhindern, daß, wenn schon deutsche Künstler gespielt werden, dies immer nur die gleichen Stars sein sollen (was im Vorfeld oft bemängelt wurde) und daß dagegen vielmehr auch dem Nachwuchs ausdrücklich eine faire Chance gegeben wird. Soviel ich verstanden habe, soll der Beschluß des Bundestags umgehend umgesetzt werden. Der Beschluß ist wohl nicht bindend, jedoch hofft man wohl, daß diese unbürokratische Form einer Selbstverpflichtung mit eigener Regelung durch die Radiosender von diesen freiwillig umgesetzt wird, gerade wenn dies ohne legislativen Druck geschieht, und gerade, wenn die Radiosender sehen, daß eine Mehrheit des Parlaments diese Aufforderung ebenso unterstützt, wie zahlreiche von dem Bündnis vorgelegte Meinungsumfragen dies ergeben: eine breite Mehrheit der Deutschen wünscht sich eindeutig mehr deutschsprachige Musik in den Radios. Der Bundestag wird die Aufforderung zu dieser Selbstverpflichtung jedoch kontrollieren. Sollte dieser Aufforderung nicht nachgekommen werden, behält er sich ausdrücklich eine gesetzliche Verpflichtung der Radiosender für Ende diesen Jahres (2005) vor. Eigenartig: Über den Auftakt zu dieser Initiative wurde in den Medien viel berichtet, und auch viel gelästert. Niemand schien davon auszugehen, daß das Bündnis tatsächlich mit seiner Forderung durchkommen sollte. Von dieser überraschenden Wende habe ich jedoch aus den Medien überhaupt nichts erfahren: ich erfuhr eben erst und eher per Zufall davon, als ich das eben noch einmal auf eigene Faust im Internet zu recherchieren versuchte. Die Medien haben schon manchmal recht eigenartige Auswahlkriterien, was "wichtige" und "unwichtige" Nachrichten betrifft: sind bei dem Antrag einer recht aussichtslos erscheinenden Initiative mehrere prominente Rock- und Popstars anwesend, dann ist das anscheinend auf jeden Fall eine Meldung wert. Wird dann aber vom Bundestag positiv darüber entschieden - wen kümmert's, es war ja kein prominenter Rockstar dabei. Eine eigenartige Relation, die auch ein grelles Schlaglicht darauf wirft, wie die Medien manchmal funktionieren... Ausführlichere Informationen in der Website der "Musiker in eigener Sache": http://www.the-berliner.com/musiker_in_eigener_sache/ Grüße, Dirk Volker alias DasSCHWEIN
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Duckula
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Re: Musiker in eigener Sache: Quote für deutschen
« Antworten #7 am: 01/01/05 um 12:45:01 » |
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Na das ist doch super ein schöner Start ins neue jahr mit dieser Info. Vielen Dank dafür viele Grüsse Dirk
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Der Insulaner verliert die Ruhe nicht
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Michael
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Re: Musiker in eigener Sache: Quote für deutschen
« Antworten #8 am: 01/02/05 um 12:47:16 » |
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Na also! Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung!
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DasSCHWEIN
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Re: Musiker in eigener Sache: Quote für deutschen
« Antworten #9 am: 06/15/05 um 20:26:43 » |
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Jetzt ist die Entscheidung des Bundestags etwa 7 Monate alt. Und, irre ich mich - oder hat der Anteil von deutschsprachigem Rock und Pop inzwischen sehr deutlich zugenommen? Wenigstens auf MTV wird heute sehr viel mehr deutscher Rock und Pop gebracht, als noch vor einem Jahr, als sich bereits eine zunehmende Popularität der "Neo-NDW" von Interpreten wie Zweiraumwohnung, Wir sind Helden, Welle:Erdball und anderen abgezeichnet hatte. Etwa jeder vierte bis sechste Song, der z.Zt. auf MTV gespielt wird, ist deutschsprachig - vor allem Songs von Wir sind Helden ("Gekommen um zu bleiben" oder "Nur ein Wort"), von den Toten Hosen ("Weil wir noch Freunde sind"), Fettes Brot ("Emanuela"), Madsen ("Wir verlieren uns mehr und mehr und mehr"), Farin Urlaub und den Ärzten (etliche verschiedene Titel) und noch vielen anderen (auch vielen "kleinen", noch ganz unbekannten Bands) werden dort z.Zt. rauf- und runtergespielt - das ist fast so viel wie damals, in den Hochzeiten der NDW 1982. Das ist einigermaßen faszinierend, finde ich - und wenn ich mir vor einem halben Jahr nicht sicher war, was ich von der Quotenregelung halten sollte, inzwischen bin ich das: wir scheinen tatsächlich Zeugen einer Wiederauferstehung von deutschem Pop & Rock zu sein, auch, wenn Vergleiche mit der NDW ein wenig problematisch sind. Vor allem eine Gemeinsamkeit zwischen Sparten wie Rock, Pop, Punk und Hip Hop, wie sie damals auf jeden Fall ein Charakteristikum der NDW war, ist heute kaum zu erkennen; und ich vermisse auch eine gewisse Dynamik, eine gewisse Aufbruchstimmung und einen gewissen Pfeffer in der Musik und den Lyrics der heutigen deutschsprachigen Bands, wie er für die NDW charakteristisch war. Bislang haben wir es nur mit Kopisten zu tun - was mir noch fehlt, ist diese kompromißlose kreative Unabhängigkeit einiger Bands, wie es sie damals gegeben hatte. Aber wer weiß, vielleicht kommt das noch? Ein Berliner Rapper namens "Fler" hat übrigens einen Song zu dem Revival von deutschem Pop & Rock aufgenommen, den er "NDW 2005" nennt und den er mit der Musik von Falcos "Amadeus" unterlegt hat - auch dieser Song wurde in letzter Zeit mehrfach auf MTV gebracht. In dem Song verwahrt sich Fler dagegen, "blöd auf englisch" zu rappen, woran er sich auch geflissentlich hält: er rappt nicht "blöd auf englisch", sondern zeigt, wie schön man das auch auf Deutsch tun kann. Der Text: yeah Der erste Deutsche, der richtig Welle schiebt Fler- Die Neue Deutsche Welle- Aggro Berlin- 2005 yeah Hier kommt die Neue Deutsche Welle,yeah, Deutsche Welle Hier kommt die Neue Deutsche Welle,yeah, Deutsche Welle Hier kommt die Neue Deutsche Welle,oh oh,die Deutsche Welle yeah, ey (...) Ich boxe mich in das Biss, deiner Kack Studenten Ihr wolltet mich nicht sehn, guck wie das Blatt sich wendet Leute renn` in den Shop, wollen die Neue Deutsche Welle Ich bin ein Hip-Hop, weil ich überschwemme Das ist Schwarz- Rot- Gold, hart mit stolz Man siehts mir nicht an, doch glaub mir, meine Mum ist deutsch Es macht Klick, Klack,bang jetzt schiebt der Deutsche n cotton Komm nach Berlin und du siehst wie sich die Leute hier boxen Das ist normal,das hier ist Multi- Kulti, meine Homies kommen von überall Ihr holt die Bullen, wir sind die Aussenseiter, wir sind Aggro Berlin Schwarz; Weiss- egal, jeder ist hier Aggro in Berlin Ich habs gesagt, man ich werd mich rächen, Ich werd kommen und die Herzen aller Mädchen brechen Mit dem Basie in der Hand, so crazy ist der Mann Ihr habt es nicht geschafft, doch ich hab jetzt das Game in meiner Hand Hier kommt die Neue Deutsche Welle,yeah, Deutsche Welle (...) Ein deutscher schiebt Welle, jetzt bin ich endlich am rappen und jahrelang war es cooler blöd auf Englisch zu rappen Ne neue Ära beginnt, dass ist wie Volksmusik Die Medien boykotiern mich, doch ich werd vom Volk geliebt Ihr habt es damals nicht geglaubt, es gab nur Papa Bär Was für ein Kindergarten, heute regelts Papa Fler Die Deutschquote ist im Arsch und es ist nichts passiert Dein Radiosender spielt nur shit, er spielt nur Britney Spears Es gibt nur Ami-Rap, weil man da kein Wort versteht Und ich werd gnadenlos zensiert, weil mans sofort versteht Deutsche Mucke ist das Gift und ihr seid gegen uns Weil ich den längsten hab und weil ich damit jeden bums Jetzt kommt die Neue Deutsche Welle und ich will Millionen Und teile es gern mit pussy Juli oder Silbermond Das ist deutsche Musik, das hier ist eure Musik 2005 ist das Jahr, in dem was neues passiert Ey! Hier kommt die Neue Deutsche Welle,yeah, Deutsche Welle (...) Meine Gnade hat ein Limit, du bist grade am Limit Die Neue Deutsche Welle guck, man sieht die Fahne am Himmel Du wolltest abrechnen, lern erst das Einmal-Eins Und ich komm locker in die Top Ten auf einmal 1 Denn Papa ist da, guck ich habs euch gesagt deutscher Rap ist ein Kindergarten, ihr habt eueren Spass Ihr seid nur Party-Bitches F- L- E- R macht Business Fragt die Bitches, fragt wer ist es und sie schrein Der Star der Hitlist, wohhh, guck wie es der Deutsche macht, Die Nationalhymne kommt heut mit Schlagzeug und Bass, ey! Ich bin der Beste, seht her Das ganze Land schreit F- L- E- R ! Hier kommt die Neue Deutsche Welle,yeah, Deutsche Welle Hier kommt die Neue Deutsche Welle,yeah, Deutsche Welle Hier kommt die Neue Deutsche Welle,oh oh,die Deutsche Welle yeah,yeah, ey Grüße, DasSCHWEIN
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« Zuletzt bearbeitet: 06/15/05 um 20:59:13 von DasSCHWEIN » |
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